„Der Mensch ist nicht krank, er ist durstig“

Schon seit Urzeiten gehört reichlicher Wasserkonsum zu den Grundrezepten eines guten Arztes. So empfahl bereits Hippokrates, der Gründervater der heutigen Medizin vor mehr als 2500 Jahren, zur Vorbeugung von Ausscheidungsproblemen sowie Nieren- und Gallensteinen regelmäßig ausreichend Wasser zu trinken. Was in der Antike galt, gilt heute umso mehr; so hat beispielsweise jeder siebente Mensch in Mitteleuropa irgendwann in seinem Leben einmal Nierensteine.

Wassermangel führt oft zu Kopfschmerzen

Heute raten ganzheitlich orientierte Ärzte ihren Patienten, nie solange mit dem Trinken von Wasser zu warten bis sie Durst haben. Dies sei bereits ein Zeichen dafür, dass die Wasserreserven im Körper angezapft worden sind. „Die neue Wahrheit in der Medizin ist, dass Dehydratation die Hauptursache für schmerzhafte degenerative Krankheiten ist; Krebs und AIDS inbegriffen“, so unmissverständlich drückt es der weltbekannte iranische Arzt, Schmerztherapeut und Buchautor Dr. Fereydoon Batmanghelidj aus.

Seiner Meinung nach werden Millionen von Menschen immer kränker, weil konventionelle Ärzte das Problem „Wassermangel“ nie richtig verstanden haben und Patienten stattdessen mit chemischen Keulen behandeln. Für den Medizin-Visionär ist der Mensch nicht krank, sondern einfach nur durstig. „Das Warten auf den Durst“, betont der Arzt mit drastischen Worten, „bedeutet am Ende vorzeitigen und sehr schmerzhaften Tod.“

Ältere am meisten gefährdet

Vor allem ältere Menschen sind gefährdet: Sie haben in der Regel ein noch schwächer ausgeprägtes Durstempfinden als jüngere Menschen. Der Hinweis, täglich zwei bis drei Liter Wasser zu trinken, kann bei ihnen Stress auslösen. Sie leiden oft unter einer sogenannten „Trinksperre“. Sie spüren instinktiv, dass das übliche Wasser aus der Leitung oder aus der Flasche aufgrund der Schadstoffbelastungen sowie des meist niedrigen pH-Wertes von ihrem Körper nur schwer aufgeschlüsselt werden kann.

So empfinden ältere Menschen nach dem Trinken eher weniger als mehr Energie. Als Alternative greifen sie nicht selten nach der nächsten Tasse aufputschendem, aber umso harntreibenderem Kaffee oder Tee. Zusammen mit den ebenfalls entwässernd wirkenden Medikamenten ist das ein gefährlicher Cocktail. Vorzeitiges Altern und Gebrechen aller Art sind die unausweichlichen Folgen.

Klagen die Senioren über einen trockenen Mund, trockene Lippen und Haut, wird ihnen nicht selten entgegengehalten, dass dies kein Anlass zur Sorge sei. Dabei ist es ein deutlicher Hilfeschrei nach Wasser. Mit zunehmendem Alter dehydrieren und verschlacken wir schneller und verlieren Schritt für Schritt unsere Lebensenergie.

Die Bandscheiben können ihre Dämpfungsfunktion nicht mehr voll erfüllen und die Knorpel in den Gelenken vertrocknen langsam, was schließlich zu Arthrose und Bandscheibenvorfällen führt. Und auch die Organe arbeiten nur noch eingeschränkt. Der Weg in die Krankheit ist programmiert.

Was als chronische Zivilisationskrankheit bezeichnet wird, ist also meist nichts anderes als eine Alterserkrankung aufgrund eines akuten Mangels an Wasser. Überdeutlich zu sehen an der Haut, die schrumplig wird wie ein ausgedörrter Apfel.

Keine Entgiftung bei Wassermangel

Die Ansammlung von Säuren im Körper nimmt überhand, das Blut wird dicker und zirkuliert schlecht, die rund 70 Billionen Zellen im Körper verlieren bis zu 30 Prozent an Wasser und können ihre Funktionen nicht mehr richtig ausüben. Am Ende fällt der Wassergehalt des Körpers von ursprünglich 70 Prozent oft auf bis zu unter 60 Prozent.

Spätestens in diesem Stadium der Dehydratation beginnt der Körper sein Wasser zu rationieren. Ab jetzt werden von ihm nur noch die lebenswichtigen Funktionen bedient. Vor allem eine Aufgabe wird in Wartestellung gehalten: die überlebens notwendige Entgiftung der täglich neu anfallenden Schadstoffe aus der Umwelt sowie die der sauren Schlacken aus dem körpereigenen Stoffwechsel.

Der anfallende Müll kann nicht mehr richtig entsorgt werden. So stirbt der Mensch letztlich an einem Kollaps der Erneuerungsfähigkeit seines Zellsystems, herbeigeführt durch eine langjährige Verschlackung und mangelhafte Ausscheidung.