Volkskrankheit Wassermangel

Trinke ich täglich genügend Wasser? Na klar, morgens und nachmittags je drei Tassen Kaffee oder Tee, mittags ein Bier oder eine Cola und abends ein gutes Fläschchen Wein – da komme ich schon auf die vorgegebenen zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. Wer kennt nicht diese  oder eine ähnliche Argumentation vieler Zeitgenossen? Die essentielle Bedeutung des Trinkens von reinem Wasser für unser Leben und unsere Gesundheit ist den wenigsten Menschen wirklich bewusst. Wir haben offenkundig vergessen, dass nur pures Wasser ohne Zusätze täglich anfallende gefährliche Umweltstoffe und säurehaltige Schlacken in unserem Körper lösen und ausschwemmen kann.

Eine dramatische Entwicklung, die zur Entstehung eines neuen, noch kaum beachteten Volksleidens geführt hat – der Dursterkrankung. Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet inzwischen unter einem chronischen Wassermangel, wie aus der aktuellen deutschen Nationalen Verzehrstudie hervorgeht.

Wir trinken viel zu wenig dieses wichtigsten Lebensmittels. Ob im Büro, vor dem Computer oder beim Autofahren – im Alltag neigen viele Menschen gar dazu, ihr Durstgefühl stundenlang komplett zu unterdrücken.

Dabei verlieren wir tagtäglich über Ausscheidungen, Atem und Schwitzen rund ein bis eineinhalb Liter des Lebenssaftes; bei größeren Anstrengungen wie beim Sport und bei heißem Wetter kann sich der Verlust enorm erhöhen.

Wir trinken uns trocken Doch anstatt regelmäßig für Nachschub des regenerierenden und reinigenden Elementes zu sorgen und der Dehydratation vorzubeugen, ersetzen ganze Bevölkerungsschichten es nur allzu oft durch Kaffee, Tee, Alkohol, Limonaden und Softdrinks.

Es ist der Beginn eines verhängnisvollen Kreislaufes, denn die industriell hergestellten Getränke enthalten zwar Wasser, aber auch Stress erzeugendes Koffein, Zucker, künstliche Süßstoffe und chemische Zusätze, die einen zusätzlichen Wasserverlust herbeiführen. So haben Forscher beispielsweise herausgefunden, dass der Konsum von sechs Tassen Kaffee zu einer Ausscheidung von fast einem Liter Wasser führt – und das, ohne dass der Mensch ein verstärktes Durstgefühl verspürt.

Anstatt unseren Wasserhaushalt im Lot zu halten, treiben wir, ohne es zu wollen, unseren Körper unaufhörlich in eine negative Flüssigkeitsbilanz. Wir trinken uns im wahrsten Sinne des Wortes trocken. Zudem kann das in den Getränken enthaltene Wasser weder lebenswichtige Nährstoffe wie Mineralien und Vitamine transportieren, noch schädliche Stoffe ausleiten.

Das Gehirn leidet zuerst Vieles was heute als Krankheit diagnostiziert wird, ist nach Ansicht von immer mehr Medizinern nichts anderes als ein fortgeschrittener Zustand eines chronischen Wassermangels. Als erstes leidet das Gehirn.

Es besteht im Vergleich zum restlichen Körper zu rund 90 Prozent aus Wasser und wenn dieses Reservoir nicht durchgehend aufgefüllt ist, stellt sich in der Regel bald Müdigkeit und in der Folge eine chronische Erschöpfung ein.

Im Gehirn macht sich gefühlt ein Nebel breit, wir verlieren schon am Nachmittag die Konzentrationsfähigkeit und können komplexe Zusammenhänge nicht mehr richtig verstehen. Wer nach dem Genuss von Alkohol unter einem Kater leidet, dem sei gesagt, dass dieser nichts anderes ist als die Folge einer extremen Dehydratation der Gehirnzellen.

Wenn wir zwei bis drei Liter Wasser täglich trinken, verschwinden Symptome wie Schwindel und Kopfschmerzen und auch dem modernen Burn-out-Syndrom kann man so gut beikommen. Von Herz-Kreislaufleiden über Krebs, Diabetes, Arthritis, Gelenksproblemen, Dauerschmerzen, Fettleibigkeit bis hin zu Rheuma, Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Sodbrennen, Asthma, Multiple Sklerose oder einem gestörten Fettstoffwechsel – die von der Medizin kaum zu bändigenden chronischen Zivilisationskrankheiten haben immer auch mit unseren schludrigen Trinkgewohnheiten zu tun.