Leitungs- oder Flaschenwasser? Wahl zwischen Not und Elend!

Wasser ist unser kostbarstes Gut. Wir bestehen zum größten Teil aus Wasser, jeden Tag trinken wir zwei bis drei Liter des Lebensquells und beim Duschen oder Baden nimmt unsere Haut im Schnitt weitere rund eineinhalb Liter davon auf. Gerade einmal drei bis vier Tage können wir normalerweise ohne den edlen Saft auskommen; unser ganzes Dasein hängt von ihm ab.

Der erste „Über-mittler“ des Lebens – schauen Sie mit Argusaugen auf das Nahrungsmittel Nummer eins!

Grund genug, mit Argusaugen auf die Qualität des Wassers zu schauen. Natürlich, rein und voller Energie wie Quellwasser soll unser Lebensmittel Nummer eins sein, damit es uns perfekt nährt und stärkt. Wie der Name Lebensmittel bereits ausdrückt, soll hier Leben „übermittelt“ werden. Und kristallklares, lebendiges Wasser ist für uns Menschen der erste „Über-mittler“ des Lebens.

Leider haben die allerwenigsten der rund 7,5 Milliarden Menschen auf unserem Planeten einen freien Zugang zu ursprünglichem Wasser. Nur in verborgenen Gebirgstälern lebende Naturvölker kommen heute noch in den reinen Genuss von direkt aus dem Erdreich sprudelnden Heil- und Quellwasser.

Was wir trinken, ist Wasser aus der Leitung oder aus Plastikflaschen, das wir uns teuer im Supermarkt um die Ecke besorgen. Seit Jahrzehnten wird darüber heftig gestritten, was dem Wohlbefinden zuträglicher ist.

Und während von der Politik gebetsmühlenartig behauptet wird, dass das Wasser aus dem Hahn das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland ist, vergeht kein Tag, an dem nicht über neue Schadstoffbelastungen im Trinkwasser berichtet wird – da stellt sich unwillkürlich die Frage, was denn da kontrolliert wird.

Bringt der Klapperstorch die kleinen Kinder? 

Der frühere Abteilungsleiter „Wasser“ im Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen Harald Friedrich bringt es ironisch auf den Punkt: „Die Behauptung, dass Trinkwasser das bestuntersuchte Lebensmittel ist, ist naturwissenschaftlich etwa so haltbar, wie dass der Klapperstorch die kleinen Kinder bringt“.

Friedrich weist darauf hin, dass nach einer großen Anzahl von wichtigen Substanzen wie verschiedensten Mikroben, Mikrospurenstoffen und Viren überhaupt nicht gesucht wird. Nur rund 30 Parameter werden überprüft – eine verschwindend geringe Anzahl, wenn man bedenkt, dass Forscher allein rund 200 verschiedene Arzneimittelrückstände und viele andere toxische Substanzen im Trinkwasser ausfindig gemacht haben. Alles unter dem Motto: Was nicht gesucht wird, kann auch nicht gefunden werden.

„Mineralwasser ist überbewertet“

Beim Mineralwasser scheint die Verschmutzung noch extremer zu sein als beim Wasser aus der Leitung. So darf es laut Trinkwasserverordnung beispielsweise fünfmal mehr Blei und Arsen enthalten als Wasser aus dem Hahn. Bei der Lagerung der aus Erdöl hergestellten Plastikflaschen gehen zudem Teile des Kunststoffes in das Wasser über.

Aktuelle Studien zeigen, dass die meisten Mineralwässer als Folge sehr stark mit Östrogenen verunreinigt sind. Diese wirken im Körper wie aktive Hormone, die unter anderem zu Störungen bei der Organentwicklung, einer Verringerung der männlichen Fruchtbarkeit und zu Krebs führen können.

Kein Wunder, dass auch die Stiftung Warentest das Flaschenwasser kritisch beurteilt und Verbraucher zur Vorsicht beim Verzehr mahnt. So würden die Plastikflaschen häufig den Geschmack des Wassers verfälschen, warnen die Tester. In Proben fanden die Verbraucherschützer außerdem bedenkliche Stoffe wie Pestizidrückstände, krebserregendes Chrom, Spuren von Süßstoffen und sogar ein Korrosionsschutzmittel. „Mineralwasser ist überbewertet“, so das Fazit der Tester.

Trinkwasserqualität leidet dramatisch

Es stellt sich also die dringliche Frage: Wie lange haben wir überhaupt noch (halbwegs) reines Trinkwasser? Die Fakten jedenfalls sind ernüchternd. Toxische Schadstoffe aus einer übermäßigen Bodendüngung, immer mehr Medikamentenrückstände, Umweltgifte sowie gefährliche Überreste von menschlichen Fäkalien gelangen heute verstärkt in unser Grundwasser und damit meist auch ungefiltert in unser Trinkwasser. Die Qualität unserer Lebensgrundlage leidet dramatisch und verschlechtert sich weiter von Tag zu Tag.

Die Plastik-Mikropartikel finden sich inzwischen auch in Mineralwasser, Bieren, Honig, Getränken jeder Art, Seen und sogar Regen.

Allgegenwärtig ist auch das Phänomen Mikroplastik: Wissenschaftler aus mehr als einem dutzend Staaten haben in einer groß angelegten Studie festgestellt, dass weltweit mehr als 80 Prozent des Trinkwassers mit winzigen Plastikteilchen verseucht sind. Eine mehr als dramatische Entwicklung wie Experten durchgehend meinen.

Die Plastik-Mikropartikel finden sich inzwischen auch in Mineralwasser, Bieren, Honig, Getränken jeder Art, Seen und sogar Regen. Ganz zu schweigen von den gewaltigen Bergen von Plastikmüll in den Ozeanen, die schon länger für Schlagzeilen sorgen.

„Erdenweit sind bereits alle Wässer bis zu 1.000 Metern Tiefenzone vergiftet“

Wegen der bedenklichen Stoffe im oberflächennahen Wasser werden Brunnen in vielen Ländern immer tiefer gebohrt – ohne wirklich nachhaltige Effekte. Forscher des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston zeichnen in diesem Zusammenhang ein Horrorszenario.

Sie gehen nach jahrelangen Untersuchengen davon aus, das erdenweit bereits alle Wässer bis zu 1.000 Metern Tiefenzone vergiftet sind. Häufig wird dem Wasser auch Chlor oder Fluor beigesetzt. Und es wird mit ultravioletten Strahlen behandelt, damit Keime zerstört werden. Zudem verliert Trinkwasser durch den hohen Druck in den Rohrleitungen seine ursprüngliche energetische Molekularstruktur. Wasser, das nicht frei fließen darf, verliert seine Vitalität und Ausstrahlung.

Bereits nach 80 Metern in einer Rohrleitung ist die Lebendigkeit des Wassers verschwunden wie Biologen festgestellt haben. Der Druck im Rohr zerstört ebenso die natürliche Spiralbewegung des Wassers, ebenso die Mikrowellenbelastung von den oft parallel zu den Rohren verlaufenden Starkstromleitungen.

Nicht umsonst hat man in der Antike das Wasser oft Dutzende Kilometer weit über offene Wassergerinne, die Äquadukte, transportiert. So blieben die Struktur des Wassers und die Gesundheit der Menschen erhalten.

Fünf Millionen Tote jährlich

Verschmutztes Wasser ist heute eine der größten Herausforderungen der menschlichen Gesellschaft. Rund eine Milliarde Erdenbürger haben heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Fünf Millionen, davon die Hälfte Kinder, sterben jährlich an den Folgen von verdrecktem Wasser. Das sind zehnmal mehr, als im gleichen Zeitraum bei Kriegen getötet werden.

Wir alle sind aufgerufen, diese Herausforderungen schnellstmöglich zu lösen, weil die Spannungen um den freien Zugang zu sauberem Wasser zwischen Staaten und Menschen zu eskalieren drohen. „Alle reden von einer Ölkrise“, mahnt beispielsweise der Schweizer Nobelpreisträger Kurt Wüthrich, „viel wichtiger wäre es, darüber nachzudenken, wie eine globale Wasserkrise verhindert werden kann.“

Wasser ist auf Erden der am meisten genutzte Rohstoff, und doch gehen allzu viele Menschen sehr gedankenlos mit diesem kostbaren Gut um. Sie glauben, es wäre im Überfluss vorhanden und es sei wirklich nichts Außergewöhnliches.