Temperatur hat natürlich auch etwas mit Stress zu tun, jedoch dem Stress, den wir als Eustress bezeichnen – also einen, der erforderlich für unsere Anpassungsfähigkeit ist, wie Professor Hans Selye, der Vater der Stressforschung, sagt.
Das Eistauchbad ist sicher nicht für jeden geeignet, da es auch unangenehm für die Haut sein kann. Die Ganzkörper-Kälte-Medizin jedoch mit der eiskalten, trockenen Luft in einer Kältekammer stellt eine sehr gute, sichere und praktikable Form der Anwendung dar. Moderne Kältekammern auf dem neuesten technischen Stand erlauben sogar Temperaturen bis minus 110° Celsius; rund drei Minuten lang sind diese in der Regel nicht nur gut zu ertragen, sondern sie erfrischen auch wohltuend.
Große Zahl an Studien
Der Kältereiz führt zu Stress mit der Folge einer Gegenreaktion. Deshalb wird die Kältetherapie auch zu den so genannten Gegenirritationsverfahren gezählt. Ihre Eigenschaften machen sie auch zu einem der besonders geeigneten und effizienten Methoden für ein Adaptationstraining im Sinne einer gesteigerten
Regulationsfähigkeit des Körpers.
Ein japanischer Rheumatologe begann in den 70er Jahren damit, Ganzkörperkältetherapien bei Patienten mit rheumatoider Arthritis mit Erfolg einzusetzen. Inzwischen gibt es eine große Anzahl von wissenschaftlichen Studien, welche die beeindruckenden Wirkungen der Ganzkörper-Kälte-Medizin belegen.
Als ich vor einigen Jahren meine Tätigkeit mehr in den präventiven Bereich eines Kur- und Gesundheitsressorts im tirolerischen Bad Häring verlegte, begegnete mir die Ganzkörper-Kälte-Medizin ganz direkt. In den verschiedenen Häusern der Kureinrichtung wurden schon seit beinahe 20 Jahren fleißig unterschiedlichste Beschwerden damit weggefroren oder gelindert.
Aufenthalte bei minus 110 Grad Celsius – sie waren dort schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Auf meine Fragen nach den positiven Effekten berichteten mir Gäste und Patienten fast ausnahmslos davon, wie gut ihnen diese Therapie geholfen habe.
Ob es nun der leitende Angestellte mit seinem Tennisellenbogen war, die ältere Rentnerin mit der chronischen Entzündung des Knochenmarks der Wirbel oder auch die vielen Menschen mit permanenten rheumatoiden Beschwerden: Alle beschrieben eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden, manche sogar eine völlige
Heilung ihrer Schmerzsymptome. Dazu kamen die unglaublich positiven Reaktionen von Hochleistungssportlern aus dem Fußball, dem Radsport und sogar
von Profi-Polospielern national wie international.
Abbau von schwabbeligem Fett
Die Effekte der Ganzkörper-Kälte-Medizin auf den Stoffwechsel sind beeindruckend. Das gilt auch für den Fettstoffwechsel und den Abbau von weißem, belastenden Fett, das sich so gerne schwabbelig um unsere Taille legt. Insofern bieten sich mit dem Thema Gewichtsreduktion sowie anderen neuen Indikationen weitere
Optionen in unserem Konzept der Integrativen Medizin. Das alles entwickelt sich neben den bewährten klassischen Anwendungen wie der Steigerung der Abwehrkraft, einer schnelleren Regeneration, mehr Leistungsfähigkeit oder einer Besserung von Schmerzen und Entzündungen sowie dem allgemeinen Wohlbefinden.
Die Superkälte zeigt heute auch dank innovativer Technik eine bisher kaum für möglich gehaltene Heilkraft, wenn sie denn richtig eingesetzt wird. Sie hilft, die uns allen innewohnende Kraftquelle zu spüren und frische Energie freizusetzen. Der Aufenthalt in der trockenen Extremkälte kann uns so wieder zurück ins Leben bringen.
Und genau dabei möchte dieses Buch gerne helfen – nämlich die wunderbaren und spektakulären Wirkungen der Naturkraft Kälte besser zu verstehen und wahrzunehmen.