Neue Hardware für das Gehirn
Wie ein indischer Weiser mit einer Energieübertragung erstmals die wissenschaftlich belegbare Erleuchtung für jedermann dauerhaft möglich macht. Heraus aus der einengenden Matrix des Verstandes, hinein in das erweiterte Bewusstsein der Einheit mit allem Leben. Menschliches Leid ade, immer währende Freud` juchhe?
Im südindischen Golden City geschieht seit geraumer Zeit gar Merkwürdiges: Tausende Menschen berichten nach einer neurobiologischen Veränderung von spontanen Erleuchtungszuständen und ganzheitlichen Heilungen. Ein nicht mehr enden wollender Strom von Suchern ergießt sich tagtäglich in die „Oneness-University“ des spirituellen Lehrers Sri Bhagavan und seiner Frau Amma, um auf die Aufnahme der göttlichen Präsenz in ihrem Körper ausgerichtet zu werden. „Diksha“ nennt sich der Initiationsritus – eine einfache Übertragung von Energie. Als „göttliche Chirurgie“ bezeichnet der, 56jährige Bhagavan die Aktivierung, bei der mehrere seiner Nonnen und Mönche ihre Hände auf die Köpfe der nach Befreiung trachtenden Pilger legen und auch über Blicke und Worte zu Kanälen für die vom Meister geführten kosmischen Energien werden. Für den indischen Weisen ist die Diksha dabei nichts weiter als ein neurologisches Phänomen: Ein „goldener Ball göttlicher Gnade“ senke sich durch den Scheitel, was einen Prozess auslöse, in welchem das gesamte Gehirn- und Nervensystem langfristig umorganisiert werde. Eine Behauptung, die skeptische Neurologen wie den Forscher Christian Opitz nicht ruhen lässt: Mit Apparaturen für Gehirnstrommessungen versuchen der Berliner und viele seiner Forscherkollegen aus aller Welt inzwischen dem Unfassbaren ein wissenschaftliches Gesicht zu geben – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Neue Hardware für das Gehirn
„Die Energieübertragung“, so Opitz verblüfft, „aktiviert ohne jeden Zweifel den linken Frontallappen des Gehirns. Es ist jenes Areal, in dem nach übereinstimmender Ansicht der Gehirnforscher das Empfinden des Einheitsbewusstseins verankert ist.“ Der Botenstoff Dopamin fließt hier zudem in kaum gekanntem Ausmaß – der Neurotransmitter gilt als das Glückshormon, das die mystische Verbindung zu Gott begleitet. Messungen des Hautwiderstandes und der Zellabstrahlung bei den Diksha-Empfängern ergaben zudem eine Deaktivierung der hinteren Seitenlappen des Gehirns. Die dabei gefundenen Werte wurden bislang nur bei Menschen mit jahrzehntelanger Meditationspraxis wie den Elitemönchen des Dalai Lama oder japanischen Zen-Meistern festgestellt. Den Forschungsergebnissen von Opitz zufolge installiert die Energieübertragung von Sri Bhagavan nachweisbar eine neue „neurobiologische Hardware“ im menschlichen Gehirn. „Es erinnert sich offensichtlich an seinen ursprünglichen Bauplan und richtet sich gleich“, meint der Neurologe. Die physische Justierung in den natürlichen Zustand führe zu einem unaufhaltsamen Prozess, der nach und nach die Erfahrung des Nicht-Getrenntseins von der Existenz vertiefe. Alles geschehe in einer Geschwindigkeit und Intensität, die für jeden individuell richtig sei. „Eine Gehirnwäsche im besten Sinne des Wortes.“ Der Neurowissenschaftler glaubt auch gesicherte Erkenntnisse darüber zu haben, dass die Diksha ein genetisches Phänomen ist. Die Energie erfülle die bislang 170 Zentimeter langen inaktiven Teile der menschlichen DNA mit Photonen und aktiviere sie auf diese Weise. „Dadurch“, so Opitz, „kann der Mensch weit über das reine Überleben hinaus zu seinem vollen Potential erwachen.“ Bislang enthalten nur drei Zentimeter der DNA eine aktive genetische Information.
„Energie fließt ohne Ende“
Für den Traunsteiner Arzt Ralf Franziskowski ist die Diksha-Initiation denn auch das „erste System für eine spirituelle Transformation, das reproduzierbare wissenschaftliche Ergebnisse“ zeigt. Die Heilenergiefrequenz besitze eine eigene Intelligenz, die nachweislich das Gefühl einer getrennten Identität auflöse. Der einhergehende emotionale Entspannungsprozess verbessere schließlich die Funktion der menschlichen Organe und führe so zu tief gehenden Heilungen. „Die Energie fliest ohne Ende“, sagt der Facharzt für Psychosomatik. „Eine unbeschreibliche Erfahrung.“
Die Neurowissenschaftler bescheinigen der Energieübertragung eine ganz reale Wirkung und schließen eine Art von Hypnose ohne tatsächlichen Effekt aus. Bei einer hypnotischen pseudo-mystischen Erfahrung würde sich wie bei einer Epilepsie ein unregelmäßiges Muster im Seitenlappen des Gehirns zeigen. Dieses führe zu einer Desorientierung, die oft fälschlich als erweitertes Bewusstsein interpretiert werde. Dies ist bei der Diksha nicht der Fall.
Auslöser des tagtäglichen menschlichen Empfindens der Abspaltung von allem Sein ist den Forschungen nach das hyperaktive Gehirnareal, in dem die Orientierung innerhalb des Raumes abläuft. Ist dieser hinter den Ohren gelegene seitliche Lappen-Bereich geschädigt, können wir uns beispielsweise nicht die Schnürsenkel binden oder durch eine Türe gehen.
Die generelle Überaktivität sorgt indes dafür, dass es in dem angeschlossenen Gehirnareal von Amygdala und Hippocampus zu einer Fehlinterpretation der Informationssignale kommt. Diese legen nämlich für dieses Gehirngebiet den Schluss nahe, dass der Mensch nicht nur auf der Ebene der physischen Objekte, sondern grundsätzlich existentiell von allen Dingen getrennt ist.
Die Folge ist ununterbrochener Stress, der nur in einer akut lebensbedrohlichen Situation sinnvoll wäre. „Wir sind an diesen Stress schon so gewöhnt“, sagt Forscher Opitz, „dass wir ihn als unseren Normalzustand erleben, auch wenn er nichts mit unserem natürlichen Design zu tun hat.“
Trichter für die Unendlichkeit
Tiefe Meditation, Aufenthalt in der Natur oder spontane Erlebnisse können das überdrehte Zentrum in der Mitte des Kopfes zur Ruhe bringen – aber nur für eine gewisse Zeit. Die beiden bekannten Neurologen Andrew Newberg und Eugene D’Aquili wiesen nach, dass die Parietal-Lappen unweigerlich ihre übersteigerte Tätigkeit wieder aufnehmen und neuen Stress produzieren.
Die Ur-Sehnsucht nach der Verbundenheit mit einer tragenden Existenz – dem Ziel aller Religionen seit Menschengedenken – soll jetzt über den Energietransfer des Weisen Sri Bhagavan gestillt werden. Als Avatar bezeichnen sie ihn in Indien, als „Trichter für die Unendlichkeit“ und „Gott in menschlicher Form“. Für den spirituellen Wegweiser ist die durch ihn als Kanal gegebene universelle Liebes- und Heilfrequenz mit permanenter Haltbarkeit ein „Geschenk göttlicher Gnade“.
Ein Gnadenakt sei der einzige Weg zum Einheitsgefühl – menschliches Bemühen und der oft stark spürbare spirituelle Leistungsdruck bringe da nicht viel. Schließlich könne der Verstand sich nicht selbst deaktivieren. Es ist so, als ob man den Eierdieb in eine Polizeiuniform steckt und dem Polizisten befiehlt, den Eierdieb zu fangen. Zur Einstimmung auf den anstrengungslosen Prozess des Gehirn-Erwachens sollte sich der spirituelle Sucher freilich in Selbstreflexion üben.
Soldaten zum Diksha-Empfang
Während im Laufe der menschlichen Geschichte nur einige wenige Auserwählte wie Buddha, Lao Tse oder Jesus in diesem hohen Bewusstsein vereinigter Existenz lebten, soll jetzt die Menschheit als kollektive Gattung in ihren natürlichen Zustand zurückkehren.
„Die Zeit dafür ist augenscheinlich reif“, sagt Sri Bhagavan und wird nicht müde darin, zusammen mit seiner Frau Amma die Gehirne der Menschen über die Diksha neu zu verdrahten. In seinem Ashram in Golden City zwei Autostunden nördlich von Chennai läuft die Ego-Auflösungsmaschinerie seit nunmehr zwei Jahren auf Hochtouren.
Um die Heilenergie schnell über den gesamten Globus zu verteilen, baute der Mystiker ein Duplikationssystem auf, bei dem er Menschen aus aller Welt in einem 21-Tage- Prozess befähigt, seine Energieübertragung zu kanalisieren und weiterzugeben. Seit kurzem finden so auch in Deutschland Diksha-Initiationen statt.
Das System ist offen und lässt sich mit allem kombinieren, was der einzelne Mensch für sich als wertvoll empfindet. Es gibt dabei keine vorgeschriebenen Praktiken und strengen Regeln wie in alt bekannten Guru-Bewegungen und Sekten.
Die von Bhagavan und Amma initiierte Menschheitsbewegung treibt mittlerweile die schönsten Blüten: Nicht nur japanische Shinto- Priester, bekannte deutsche Psychotherapeuten oder amerikanische Wunderheiler lassen sich inzwischen von der Heilenergie tief durchfluten, sondern auch ganze Armeeeinheiten wie kürzlich in Mexiko, wo Tausende von Soldaten vom bereits eingeweihten Präsidenten des Landes zum Diksha-Empfang abkommandiert wurden.
Für Sri Bhagavan ist das indes erst der Anfang einer Woge des spirituellen Erwachens. Sein klar definiertes Ziel: In den kommenden sieben Jahren will er über seine „Golden Age Foundation“ zumindest 64.000 Menschen mit der Diksha durchleuchten. „Das ist die benötigte kritische Masse, um das ganze planetare Bewusstsein in die Erleuchtung zu führen.“