Wasser ist die am häufigsten vorkommende Substanz auf Erden. Das Leben spendende Nass begleitet uns in jedem Moment unseres Daseins. Das Wasser ist in uns, das Wasser ist um uns und es ist uns näher als nur nah. Der menschliche Körper besteht zu rund 70 Prozent aus Wasser, unser Gehirn sogar zu 90 Prozent. Wenn wir älter werden, erschöpft sich der ganz besondere Stoff auf bis zu unter 60 Prozent.
Ohne Wasser könnten wir nicht existieren. Und auch überall dort, wo Forscher auf anderen Himmelskörpern des Universums Leben vermuten, suchen sie zuerst nach der Urmaterie. Der lebende Organismus Erde funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der Mensch. Auch unser blauer Planet besteht zu rund zwei Dritteln aus Wasser, das ständig durch den Wetterwechsel im Kreislauf ist. Ohne diesen Kreislauf würde unser Heimatplanet langsam austrocknen und sich nicht mehr reinigen und regenerieren können.
Wasser ist unser Lebenselixier
Wir unterliegen denselben Gesetzmäßigkeiten wie die Erde und brauchen denselben Austausch von Wasser. Besonderheiten unseres Körpers erinnern uns noch daran, woher wir kommen: Die Konsistenz des Fruchtwassers der Gebärmutter ist fast die gleiche wie die des Urmeeres, nämlich eine einprozentige Salzlösung.
Diese tiefe Erinnerung an das Element Wasser, aus dem wir kommen, mag erklären, warum wir uns so stark zu ihm hingezogen fühlen. Es ist sicher kein Zufall, dass sich die ersten Organismen auf Erden im Wasser entwickelten und Lebewesen erst sehr viel später an Land lebten. Wasser ist unser Lebenselixier. Das spüren wir eindringlich daran, dass wir einen quälenden Durst verspüren, wenn wir nicht regelmäßig trinken. Ohne Wasser können wir normalerweise nur drei bis sieben Tage überleben, ohne feste Nahrung hingegen mehrere Wochen.
„Der Ursprung aller Dinge ist das Wasser“
Wir bestehen zum Großteil aus Wasser – und wissen doch kaum etwas über uns selbst. Der griechische Philosoph Thales von Milet sagte schon vor mehr als 2.500 Jahren: „Der Ursprung aller Dinge ist das Wasser“. Doch kennen wir die Geheimnisse dieses erstaunlichen Elementes? Woher kommt es? Wieso ist es auf Erden? Worin besteht die geheime Macht des Wassers? Es steht offensichtlich ein Prinzip dahinter, das mit dem Entstehen des Lebens zusammenhängt. Nichts ist weicher und nachgiebiger und kann dennoch Starres überwinden. Kein Element hat derart ungewöhnliche physische und chemische Eigenschaften wie das Medium des Lebens.
So kann die Wissenschaft bis heute nicht erklären, warum sich Wasser bei Temperaturen unter vier Grad beim Abkühlen ausdehnt und nicht verdichtet so wie die anderen Elemente dies tun. Dichte, Gefrierpunkt, Siedepunkt, Oberflächenspannung – selbst bei den grundsätzlichen Dingen verhält sich Wasser anders, als es sich der Theorie nach eigentlich verhalten sollte. Obwohl es so winzig ist, wartet kein anderes Molekül mit so vielen Anomalien auf. Diese einzigartigen, für die Forscher nach wie vor rätselhaften Eigenschaften des Wassers, machen das Leben auf unserem Globus erst möglich.
Es hat eine optimale Oberflächenspannung und kann der Schwerkraft trotzend sogar in die Wipfel der gewaltigsten Bäume hochsteigen. Das kostbare Gut ist auch das stärkste Lösungsmittel – die an sich schwachen Verbindungen zwischen den einzelnen Wassermolekülen können auch die härtesten Kristallverbindungen auflösen.
Vierter Aggregatzustand entdeckt
Wasser ist das einzige Element, das in allen drei Aggregatzuständen, also flüssig, fest und gasförmig, auftritt. Doch selbst in diesem Zusammenhang sorgt es aktuell für Überraschungen. Bei Experimenten in seinem Labor in Seattle (USA) entdeckte der renommierte Forscher Gerald Pollack jetzt einen vierten Aggregatzustand von Wasser.
„Es ist dann in dieser Erscheinungsform weder flüssig noch fest“, wie der Biologie-Professor dieses „Ausschlusszonen-Wasser“ beschreibt. Es sei eine Art „Flüssigkristall mit physikalischen Eigenschaften, die dem rohen Eiweiß nahe kommen“. Wasser ist auf Erden der am meisten genützte Rohstoff, und doch gehen allzu viele Menschen sehr gedankenlos mit diesem so wertvollen Element um. Sie glauben, es wäre im Überfluss vorhanden und es sei wirklich nichts Außergewöhnliches.
Dabei ist Wasser der Lebensquell schlechthin, das stärkste Heilmittel und eine Substanz, die das ganze Universum miteinander verbindet. Viele meinen, dass Wasser längst komplett erforscht ist und machen sich keine großen Gedanken über den Stoff, der jederzeit und überall verfügbar erscheint. Aber im Grunde weiß die klassische Wissenschaft noch wenig über das Wasser. Im Gegenteil: Es gibt den Experten immer wieder neue Rätsel auf. Es hat etwas Magisches und Mystisches. Und es ist da eine Ahnung, dass die durchsichtige Flüssigkeit viel, viel mehr ist als bloßes H2O, also die Verbindung von zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom.
Erst langsam wächst das Interesse, mehr über dieses „Blut der Erde“, wie es der österreichische Wasserforscher Viktor Schauberger bezeichnet hat, zu erfahren. In allen Kulturen gab es seit jeher besonderes Wasser für magische Rituale – sowohl um Heilung oder religiöse Reinheit zu erlangen als auch um Dämonen abzuwehren. Schon die ältesten Mythen berichten von Göttern, die sich und ihre Kinder mit einem „Soma“ genannten Wasser versorgten, das die „Ewige Jugend“ garantieren sollte.